Thermochromie organischer Farbmittel
Als Thermochromie (altgriechisch: „thermos". (= warm, heiß) und „chroma" (= Farbe)) wird die Fähigkeit von Stoffen beschrieben, ihre Farbigkeit durch Temperaturveränderungen zu verändern. Dabei muss unterschieden werden zwischen Stoffen, die durch Änderung ihrer Molekül- oder Kristallstruktur einen visuell offensichtlichen Farbumschlag zeigen und der Eigenschaft organischer Stoffe, auf Temperaturveränderungen mit messbaren Effekten im Remissions- und Absorptionsspektrum zu reagieren. Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes wird die Abhängigkeit eines Farbspektrums von der Probentemperatur untersucht.
Aus praktischer Sicht kann eine Relevanz zum Beispiel in Druckprozessen mit einer Inline-Spektralmessung liegen, bei der im Durchlauftrockner erwärmte Farbschichten am Trocknerauslauf spektral vermessen werden. Die dort erhobenen Messwerte können deutliche Farbabstände zu dem Druckprozess nachgelagerten Farbmessungen aufweisen.
Die Untersuchung der physikalischen Hintergründe der Thermochromie, ihrer spektralen Charakteristik, des Einflusses verschiedener Farbparameter und damit auch ihre Relevanz für moderne Farbsysteme sind Gegenstand dieses Forschungsschwerpunktes. Am Fachbereich existieren verschiedene Labor-Spektralphotometer, die eine Probentemperierung von sowohl flüssigen als auch festen Proben ermöglichen und zur Untersuchung eingesetzt werden.
Mehr Informationen: Tim Stiene, M.Sc.